Ich erinnere mich, dass Musik schon immer meine größte Liebe war. Sie hat mich als Junge mit sechs Jahren permanent beschäftig. Ob pfeifend im Apfelbaum oder am Klavier meiner Mutter erste Kompositionen mit zwei Fingern entwerfend, hat sie mich verfolgt, getrieben, getröstet und erleuchtet.
Lange war so gut wie jedes Instrument, dass ich zwischen die Finger bekam, faszinierend für mich. So spielte ich in meiner Jugend Blockflöte, Akkordeon, Trompete, Klavier. Mit der Pubertät kamen Gitarre, Mandoline, Schlagzeug, Percussion und schließlich irische Bouzouki und Kontrabass dazu. Meist übte ich am intensivsten meine eigenen Dinge, um dann im Klavierunterricht gesagt zu bekommen, ich sei faul und lernunwillig. Mit Abschluss meiner Schulzeit hatte ich etliche Aufnahmen als Sologitarrist und Songwriter gemacht, eine erste eigene Band auf die Beine gestellt, den Klavierunterricht geschmissen, mehrere Jahre die Schulbigband geleitet und keinen Plan, was ich studieren sollte.
Nach etlichen Umwegen entschied ich mich endlich für mein Instrument und meinen Beruf: Kontrabassist und Jazzmusiker.
Das Studium an der Hochschule Stuttgart von 1993-1997 war beglückend und es war klar: ich bin angekommen. Zusammen mit vielen hochmotivierten und begabten Musikern genoss ich Unterricht bei Thomas Stabenow, Thomas Heidepriem, Pierre Favre, Paul Schwarz und Frank Sikora, Workshops bei Ralph Towner, Kenny Werner, Kenny Wheeler, David Friesen und Ratzo Harris und die Freiheit, mein eigenes Ding zu finden. Ich hatte erste Tourneen und Engagements in Russland, auf Kreta und in ganz Mitteleuropa.
Mitten im Kontrabassfieber holte mich 1993 meine Vergangenheit wieder ein und ich wurde von der renommierten irischen Sängerin Anne Wylie als Bouzoukispieler in ihre intensiv tourende Band geholt. Mit Anne und großartigen Musikern wie Henrik Mumm, Joe Mc Kenna, Helge Andreas Norbakken uvm. entwickelte ich das musikalische Universum ANNE WYLIE BAND.
2008 entschied ich mich, ausgelöst durch private Schicksalsschläge, die Anne Wylie Band zu verlassen um mich endlich auf den Kontrabass und eigene Jazzprojekte zu fokussieren.
So hab ich in den letzten Jahren einen virtuellen Schrank mit Kompositionen gefüllt und spiele heute mit meinen eigenen Projekten TRIMOLON, LINGGERING, JONI, TRIO MANI NUDE, HEARTBEAT, Kooperationen mit Mohamed Badawi, Flip Philip, Concerto Stella Matutina (mit denen ich 2019 für die Produktion „ Nuove Inenzioni“ den OPUS KLASSIK erhielt), Unter der Laterne uva.
Ich lebe im Allgäu und unterrichte mit großer Leidenschaft am Jazzseminar in Dornbirn (AT), dass ich auch seit Herbst 2015 leite.
Ich liebe die Stille, Kochen, Brot backen, guten Wein und gute Bücher.
Auch wenn ich mich als Jazzmusiker bezeichne, begeistert mich Musik aller Genres, von Bach über Miles Davis, Keith Jarrett, Yaron Hermann bis zu Sting und Incubus, solange sie leidenschaftlich, authentisch und tief ist. Diese Leidenschaft und Begeisterung, Ehrfurcht und Liebe will ich beim Komponieren und Spielen meiner Musik und genauso beim Unterrichten vermitteln.